Der Co-Pilot des Todesflugs U49525 lenkte das Flugzeug offenbar vorsätzlich zum Absturz in die französischen Alpen. Was treibt einen jungen Mann dazu sich selbst zu töten, und dabei 150 Menschen mit in den Tod zu reißen?
Es gab endlose Fragen, die uns nach zwei Tagen ununterbrochener Unglücks-Berichterstattung bis heute Mittag in den Köpfen herumschwirrten: Wie konnte dieses Unglück geschehen? Wie werden die Angehörigen den schrecklichen Verlust verkraften? Werden die Opfer wieder lebendig, weil die vereinigte Politprominenz Deutschlands, Frankreichs und Spaniens sich am Unfallort ablichten ließ? Und wie ist es möglich in einer ARD-Sondersendung 2 geschlagene Stunden lang zu berichten, dass es noch nichts zu berichten gibt? Dann kam die Pressekonferenz am heutigen Nachmittag. Und plötzlich gibt es nur noch eine Frage: Warum?
Senkflug in den Tod
Die Aufnahmen aus dem Cockpit lassen keinen Zweifel: Der Co-Pilot wartete gezielt, bis sein Capitain zur Toilette ging. Dann verriegelte er die Cockpit-Türe von innen und leitete den Sinkflug ein. Während der ganzen Aktion atmete er nicht einmal schneller. Bei all der Sensationsgier der letzten Tage haben sich die großen Medien, bis jetzt mit Vermutungen merklich zurück gehalten. Doch die Sachlage legt nahe, was auch schon in den sozialen Medien vermutet wird: dass der Pilot sein eigenes Leben beenden wollte… und wohl keine andere Möglichkeit sah, als 150 Menschen mit in den Tod zu reißen.
Manchmal zieht Depression einen sogar 38.000 Fuß runter #U49525
— Rap Ist (@RapIst_Net) 26. März 2015
Wer war der Mann?
Viel zu viel ist über den jungen Mann schon bekannt geworden. Er war 28 Jahre alt, kam aus Rheinland-Pfalz und flog seit 2013 für die Germanwings. Seine Ausbildung absolvierte er bei der Lufthansa und machte dabei eine sechsmonatige Pause. Dass diese mit seinen psychischen Verfassung in Zusammenhang stand, ist bisher nicht bestätigt. Ein terroristischer Hintergrund wird ebenfalls ausgeschlossen. In den sozialen Netzwerken kursiert auch bereits der Name des Mannes. Die Leser dieses Blogs seien bei dieser Gelegenheit gebeten, den Namen nicht zu recherchieren. Niemandem wird damit geholfen. Und die völlig unschuldige Familie des jungen Mannes erfährt auch so schon genügend Leid.
Psychische Erkrankungen?
Warum beendet ein Mensch sein Leben? Liebeskummer? Familiäre Probleme? Stress im Job oder im privaten Umfeld? Psychische Erkrankungen sind in Deutschland laut Statistik auf dem Vormarsch. Gut möglich jedoch, dass hier nur ein Phänomen an die Öffentlichkeit drängt, dass unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Oberfläche schon lange existiert hat. Wer unter Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten leidet, fühlt sich leer und wertlos. Er verliert jeden Antrieb und auch die Hoffnung einen Ausweg aus seiner Lage zu finden. Erschreckend für die Umgebung ist, dass man Personen eine psychische Erkrankung häufig überhaupt nicht ansieht. Die Erkrankten funktionieren mitunter perfekt in ihrem Arbeitsalltag. Man kann sich Stunden lang mit ihnen unterhalten, ohne den leisesten Verdacht zu bekommen. Gerade dann, wenn psychisch erkrankte Menschen unvermittelt besonders gute Laune haben, ist das oft ein Anzeichen, dass sie eine schicksalhafte Entscheidung getroffen haben… Das nächste, was man über sie hört, ist oft die Grabrede.
Warum?
Sich umzubringen ist eine Sache: Dabei 150 andere Menschen mit in den Tod zu reißen eine andere. Weshalb entschied sich der Co-Pilot dazu ausgerechnet im Dienst durch einen Flugzeugabsturz sein Leben zu beenden? Hat er über die vielen Mitopfer und ihre Angehörigen nachgedacht? Oder war er bereits in einem Stadium, in dem ihm alles egal war? Sah er vielleicht im sonstigen Alltag keine Möglichkeit sein Leben zu beenden? Waren es absurde Gründe? Wollte er ein Zeichen für oder gegen irgendetwas setzen? Oder war es am Ende die Faszination der Macht, der Todeswunsch, verbunden mit dem Gefühl der Herr über Tod und Leben so vieler Menschen zu sein?
Was auch immer den jungen Co-Piloten zu seiner Wahnsinnstat bewogen hat: Er hat seine Motive mit ins Grab genommen. Uns der Öffentlichkeit bleibt nur seinen Angehörigen und den Angehörigen aller verstorbenen unser tiefes Beileid auszusprechen. So lange bis dieses Ereignissen in wenigen Tagen aus den Medien und unserem Bewusstsein verschwunden sein wird…