Was ist das Problem, an unserem Wissen, wenn das Wissen folgende Struktur hat;
- Wir fällen ein Urteil (und stellen damit einen Wahrheitsanspruch)
- Dieses Urteil stimmt mit der Realität überein
- Wir sind von der Richtigkeit unseres Urteils überzeugt.
Das Problem ist folgendes: Um Uns (nach C.) wirklich sicher zu sein, dass wir die Wahrheit sprechen oder denken, müssen wir wissen, dass unser Urteil mit der Realität übereinstimmt. Wir müssen also die Realität mit unserem Urteil über sie vergleichen. Um jedoch vergleichen zu können, müssen wir vorher genaue Kenntnis über die Realität haben. (Sonst könnten wir sie nicht mit unserem Urteil über sie vergleichen) Ob wir aber eine genaue Kenntnis der Realität haben, ist ja gerade unsere Ausgangsfrage. Wenn bereits feststünde dass wir Wissen über die Realität haben, bräuchten wir die Richtigkeit unseres Urteils ja gar nicht mehr zu überprüfen. Anders gewendet: „Um zu überprüfen, ob du Recht hast, wenn du sagst, dass das Sofa braun ist, musst du vorher nur überprüfen, ob du Recht hast, wenn du sagst, dass das Sofa braun ist.“
Strukturell ist es also nicht möglich die Wahrheit eines Satzes zu erweisen. Denn egal über welches Thema oder mit welchem Inhalt wir Sätze formulieren: Um zu erweisen, ob diese Sätze wahr sind, müssten wir bereits erwiesen haben, dass sie wahr sind. Ein Teufelskreis.